Der Lagerwechsel ist schon eine kleine Herausforderung.
Da ein Lagerwechsel in zyklischen Abständen von 25 Stunden
Betriebszeit erfolgen sollte hier eine kleine Zusammenfassung.
Zusammenbau Controller EGT-Sensor wuchten Fehler
Parameter der Turbine:
- Auf dem Markt gekommen 2011 und ebenfalls vertrieben von Hobbyking als KM-JETs NT-70
- Klein und Kompakt und ein Leichtgewicht seiner Zeit unter den Modellstrahl-Turbinen mit 800[g].
- Mit der innen verbauten Kero-Start Einrichtung kann die Turbine vollautomatisch Angelassen werden
und benötigt kein Hilfsgas.
- 70[N] Schub bei 172000[rpm]
- 230 [ml/min] Verbrauch bei Vollgas
- Abgastemp 490 bis 690[°C]
- vorgespannte Keramiklager
- Brushless Motor-Starter mit innenliegender Controllerelektronik
- EGT Temperatur-Sensor ebenfalls innen verlegt
- Startergehäuse mit festverbauten Schutzgitter gegen Fremdkörpereintritt
- Festo 3 und 4 [mm] Anschlüsse für die Kraftstoffversorgung F(Fuel) B(Burner)
- MPX Stecker für Starter/KeroStart und Würfelstecker RJ12 für RPM/EGT Übertragung
- Ein stabiles Gehäuse zu Montage im Modell.
- Erste Tests
habe ich mit Lampenpetroleum und 5% Synthetiköl vom Typ
Aeroshell 500 durchgeführt.
Wesentlich Preiswerter gehts mit
Aral Ultimate Diesel. In diesem Punkt ist eine Turbine wohl ein
Allesfresser.
- Einen vergleichbaren Radialverdichter habe bei
Aliexpress gefunden, mit der Bezeichnung GT2052V welcher in
Abgasturboladern vom Audi verbaut wird.
NGV = Nozzle Gate Vane oder Turbinengehäuse
EGT = Exhaust Gas Temperature, Sensorerfassung mit Thermocoupe Typ-K
Diffusor = wandelt die Strömungsgeschwindigkeit vom Verdichter in Druck um
Intake = Der stömungsgünstige Lufteinlauf vor dem Verdichterrad.
Thema Lager und Vorspannung:
Beide Lager sind Hybrid keramische käfiglose Schrägkugellager
dxdxh 8x16x6. Die 14 Kugeln haben einem Durchmesser von 2.5[mm].
Das auch an diesem Triebwerk angewendete
Prinzip des vorgespannten Rotors, ermöglicht
erst solch hohe Drehzahlen über längere Laufzeit. Es wird verhindert
das Kugeln ins gleiten geraten und das Lager sehr schnell verschleißt.
Die verbaute Wellfeder
aus Federstahl übt einen konstanten seitlichen Druck auf beide Lager aus.
Selbst Temperaturausdehnung in Längstrichtung der Welle oder des Tunnels spielen somit keine Rolle mehr.
Das hintere Lager übernimmt die gesamte Stützkraft. Das vordere Lager führt nur den Rotor.
Die Lager können nur einseitig belastet werden. Auf dem
Außenring ist deshalb ein Pfeil eingeätzt,
welche die Kraftrichtung zeigt die aufgebracht werden kann gegenüber dem Innenring.
Das in Flugrichtung hintere Lager zeigt der Pfeil nach hinten.
Für das vordere Lager zeigt der Pfeil in Flugrichtung.
Der Druckwellring liegt hinter dem vorderen Lager in Flugrichtung gesehen.
Vermutlich verbessert der O-Ring die Laufkultur wenn
der Aluminium-Tunnel sich weitet mit der Temperatur.
Da bin ich noch nicht so ganz dahinter gestiegen.
Beim einem leichtem Druck auf einem Lager in Gegenrichtung fiel mir auch schon mal die Kugeln raus.
Der Innenring ist auf einer Seite offener, also im Durchmesser kleiner.
Mit Hilfe eines Ringes und Fett kann man das Puzzle aber wieder zusammensetzen.
Über die 13 Leitung im Fuelring wird Kraftstoff der vorderen
Lagerkammer zugeführt. Die Druckverhältnisse in der Turbine
sorgen dafür das auch über den
Wellentunnel das hintere Lager benetzt wird und somit gekühlt und geschmiert
wird.
- Ich kann nur empfehlen die Rotortiefe über den Intake nach Lagerwechsel und einen ersten Lauf
nochmal genau zu messen um eine
Verschleißgrenze der Lager auch zwischendurch bestimmen zu können.
Über die Zeit wandert
der Rotor abhängig vom Verschleiß. Das Verdichterrad steht
immer weiter
über die Diffusorebene raus.
Etwa bei mehr wie 0.5[mm] streift das Verdichterrad am Deckel
innen an.
- Eine Möglichkeit an ein Pärchen Ersatz-Lager 8x16x6 für diese Turbine
kostengünstig zu kommen ist folgende.
Schon vorhandene Käfig-Hybridlager
mit 9 Kugeln (ein 5er Set) zu tunen auf Käfiglos mit 19
Kugeln. Kugelgröße ist hier 2[mm] vom
Material Si3N4.
Dazu den Innenring mit einer
scharfen Wendeschneidplatte einseitig abdrehen und wieder
zusammensetzen.
Schon ist es ein
Schrägkugellager. Wie lange so ein Teil durchhält wird muss
ich noch zu ergründen.
Was sind die Knackpunkte beim zerlegen der RP-70:
Da die Turbine meist schon einige Betriebszeit runter hat sind Teile verdreckt oder schwergänig.
- Verbindungen beim zerlegen leicht mit Petroleum benetzen hilft immer.
- Ist das Verdichterrad demontiert dann erst
auf dem Diffusordeckel die 3x Senkkopfschauben der Brennkammer
lösen.
Das erleichtert den Wellentunnel aus die NGV zu ziehen.
- Den Rotor vorsichtig ausdrücken. !
Achtung, meist fallen die Kugeln aus dem hinteren Schräglager.
- Der Startermechanismus ist eine verschleißarme Messig Stahl Konstruktion und sollte
sauber und Fett frei sein.
Ein Ringmagnet ist in dem
Mechanismus verbaut der Konus in Ruhe am Motor hält. Ist dieser
locker
funktioniert der Starter nicht richtig.
Sollte
der Starter immer noch nicht korrekt arbeiten das Teil einfach mit Bremsenreiniger auswaschen.
Eine Madenschraube sichert den Motor vor dem rausrutschen.
Mechanik:
- Die Turbine ist aus meiner Sicht sehr präzise gefertigt.
Ich kann nur empfehlen alle der folgenden Schraubverbindungen mit Loctite sichern.
- den Startermotor 1x Imbusschraube
- Startergehäuse mit Schutzgitter 8x Schrauben a M2.5x5
- Die Düse 4x Schrauben a M2.5x6
- Die NGV mit dem Gehäuse 4x Schrauben a M2.5x5
- Die zwei Platinen 4x Schrauben M2 Imbus und auf 4x Sechskantschrauben M2x7.5 S4.
Der Sechskant hat dabei eine Länge von 6[mm].
- Die Gehäuseabdichtung ist ein grüner O-Ring 1x80
Den Motor in Betrieb nehmen:
- Wird die TCU Spannung kleiner 7.4[V] oder
unterschreitet die Empfängerspannung 4.8[V] kommt die Meldung "Low
Battery".
Ist der 2S Akku nicht sehr
Hochstromfest bricht die Spannung beim Glühen so weit ein das diese
Meldung schon mal auftaucht.
Eine Messung ergaben ca 7 bis 10[A]
- Von hinten durch die NGV in die Brennkammer schauen ob die Kerze glüht
- Die Kraftstoff-Ringleitung spühlen mit einer
Einwegspritze wegen möglicher Partikel die da so noch rumliegen
- den Kraftstoff blasenfrei zapfen
-
Startsequenz ist Trimmer vor und Throttle Max-Min-Max. Vorher am
Controller Kalibriersequenz Thottle durchführen.
Es sollten in der Spool Up Fase
keine Flammen aus der Turbine schlagen und sich ein gleichmäßiges
Flammenbild entwickeln.
In Idle ist die EGT am geringsten.
Am Tage sieht man die leicht dunkelrote glühende
Turbinenscheibe.
Ringleitung testen
- Im
ausgebauten Zustand über ein
Regelventil Gas an die Ringleitung anlegen und das Flammenbild bewerten.
Bei einem geringem Flow sollte das
Flammenbild gleichmäßig sein auf allen Sticks.
Bei großen Flow spielt die
Druckverteilung im Ring schon eine Rolle, wie im Bild.
- Einzelne Sticks lassen sich ersetzten mit einer
Einwegkanüle 0.8 mm (Farbe Grün) und verschweißen mit Silberlot.