JS-Home Mitsubishi Space Wagon GLXi 2.0
133PS
N33W
Motorcode 4G63K Baujahr 1992 bis 1998
KBA 7107 493
Zahnriemenwechel
Die
Abzocke der Werkstätten ist grenzenlos. Deshalb eine meine
Erfahrungen auch für Space Wagon.
Diese Informationen sind reine Erfahrungsberichte. Es können
keine Rechtsansprüche geltend gemacht werden
bei Schäden die durch Anwendung dieser Informationen
verursacht werden.
Bei Eingriff in Motorentechnik erlischt jeglicher Garantieanspruch.
Einige Motoren anderer Hersteller sind vergleichbar aufgebaut.
Unbedingt empfehlen würde ich immer Fachbücher die im
Handel frei erhältlich sind.
Ich gehe davon aus das
grundlegende Wartungsarbeiten
beherrscht werden. Einen
Maulschlüssel sollte man schon bedienen können.
Kurzbezeichner
OT = Oberer Totpunkt
[S12] =
Schlüsselweite 12mm
Ref = Motor auf Referenceposition Zylinder 1 im OT in Fahrrichtung der
am weitesten linksliegende Zylinder.
Warum
geht der Motor plötzlich aus ???
Also bei
mir der absolute Klassiker. Rriss
des B-Zahnriemens zur Ausgleichswelle nach 72000 km mit verherender Wirkung.
Ein Ende des B-Riemens wurde dann vom großen Zahnriemen
erfasst. Der Hauptzahnriemen sprang einige Zähne über
und die Steuerzeiten sind hin.
Alle 8 Einlassventile kollidierten mit den Kolben und wurden
buchstäblich krummgenagelt. Die Freude ist grenzenlos.
Unwissenheit schütz eben vor Strafe nicht. Schafft man sich einen Gebrauchten an, sollte man sich mal informieren
über die Besonderheiten dieses Fahrzeugtyps. Ich habs halt
einfach verpennt. Eigentlich ist das der wirtschaftliche Totalschaden.
Aber mein Herz hängt eben an diesem Auto. Also paar Sonderschichten schrauben sind angesagt.
Oder natürlich Werkstatt mit ca 1500 bis 2500 Euronen.
Der
großen Zahnriemen ist dabei nicht gerissen. Und das ist das
Ergebnis der ersten Visite
- Motor hat keine Kompression
mehr
- Beim langsamen durchdrehen an
der Zentralschraube berühren sich merklich an vier Punkten einer
Kurbelwellenumdrehung Kolben und Ventile
- Das Venilspiel der
betroffenen Ventile beträgt > 10mm können halt
nicht mehr schließen
- Zahnriemenabdeckung abschrauben und so siehts dann aus
Warum zwei Zahnriemen und was
macht eine Ausgleichswelle?
Grundsätzlich dient die Konstruktion rein zur Verbesserung der Laufkultur
des Motors. Auf der Welle sind Masseunwuchten aufgebracht die der
Motorschwingungen synchron entgegen wirken. Der B-Riemen verbindet
Ritzel und eine der Ausgleichswellen.
Die andere Ausgleichswelle befindet sich unten rechts hinter der
Ölpumpe, angetrieben vom großen Zahnriemen.
Dabei dreht das Ritzel 2:1 zur Ausgleichswelle.
Grundsätze
- Die neuen Zahnriemen nicht knicken,
überdehnen oder mit Flüssigkeiten in Kontakt bringen.
- Bei Wiedereinbau des Zahnriemens Kontrolle auf
Risse, Brüche, auffällige Abnutzungserscheinungen oder
knochenharter Gummi
- Immer den Motor an der Zentralschraube durchdrehen. Niemals an der Nockenwelle. Es besteht die
Gefahr des Überdehnens des Zahnriemens.
- Man sollte immer die Anzugsmomente von
Schrauben der Hauptbaugruppen kennen und geeignete Werkzeuge benutzen.
- Jeder Schraubenschlüssel hat nur eine bestimmte
Länge. Laut Hebelgesetz kann man nur eine bestimmte Kraft anlegen.
Danach kommt nur noch lose.
nur zur Info die verbauten Aggregateriemen
- an der Servopumpe Contitech 4PK 648
- an der Lichtmaschiene Contitech 4PK 985
Prozedur
Tipp
Nur wenn der Wellendichtring der Kurbelwelle zu erneuern ist bei
Ölverlust, muß man die Zentralschraube
lösen, sonst nicht.
Bei diesem Motor ist der Zahnriemen direkt zugänglich durch
abnehmen der 4x S12x25 Schrauben der Keilriemenscheibe.
Wellendichtring der Kurbelwelle
Hauptproblem
Zentralschraube lösen
- Die
Zentralschraube hat ganz normales Feingewinde also Linksrum
lösen und Rechtsrum festziehen.
- Die Kurbelwellendrehrichtung ist rechts, schaut man von der
Zahnriemenseite auf die Kurbelwelle.
- Zuerst eine
Markierungen eingeritzt in Schraube und Keilriemenscheibe.
- Versuch Schlagschrauber mit 350 Nm die Schraube lösen, kein
Erfolgt.
Nicht länger drauf
rumballern.
Wichtig dabei 5. Gang einlegen und Frau Bremse bis Anschlag durchtreten.
- Also die harte Tour. Schlüssel gegen Stabilisator
abstützen. Mit Fuß den
Momentenschlüsselkopf gegen abrutschen
sichern und wieder Frau den Zündschlussel kurz rumdrehen.
Hört sich nicht schön an geht aber prima.
Was wird
benötigt an Ersatzteilen
Alle Teile gibt es bei ebay im Set. Empfehlenswert ist
es wenn der Motor ölt, die entsprechenden Wellendichtringe
mit zu
wechseln. Die in der Fahrrichtung links liegenden also Nockenwellenring
sowie Kurbelwellenring
sind leicht zugänglich. Anders ist es
jedoch mit dem rechtsliegenden Wellendichtungsring an der Kupplungsseite aus.
Um da ran zu kommen muss
das ganze Getriebe ausgebaut werden. Wie das geht habe ich noch nicht durchgespielt.
- ein Hauptzahnriemen 123 Zähnen 29mm Breite (Contitech CT839)
- eine Spannrolle Hauptzahnriemen Durchmesser 60mm Breite 32,5mm
- eine Führungsrolle Hauptzahnriemen
- ein B-Zahnriemen 65 Zähne 12mm Breite
- Spannrolle für B-Zahnriemen Durchmesser 55mm Breite
20mm
Demontage und Montage
-
Oberen
Zahnriemenabdeckung demontieren
Zahnriemen B wecheln
- An der Kurbelwellenschraube mit Nuss S22 auf Referenz drehen
- Spannrolle lösen und austauschen sowie Zahnriemen austauschen
- Nochmals die Mackierungen prüfen an der Ref Kurbelwelle sowie Ref Mackierung an der Ausgleichswelle
- Riemen spannen in Drehrichtung rechts und Schraube festziehen an der Spannrolle
- Die Riemenspannung an der lagen Seite soll dann 5 bis 7 mm betragen
Riemenspannungssteller
- Sichtprüfung, darf kein Öl austreten sowie muß entspannt 12 mm überstehen
- Vorspannen, mittels Schraubstock den Mechanismus langsam zusammenpressen bis ein Nagel von 1,4 mm durchpasst
- alles OK vorgespannt wieder einbauen
Alles auf Reference drehen und Zahnriemen auflegen
- Kurbelwelle auf Mackierung
- Nockenwelle, die Mackierung befindet sich in der mitte vom Zylinderkopfdeckel.
- Ölpumpe auf Mackierung, da die Ausgleichswelle dahinter liegt mit einer Untersetzung von 3:1
dreht, kann es sein das diese um verdreht liegt. Dazu auf der Motorblockhinterseite eine
Verschlußschraube lösen in der Nähe vom Anlasser.
Lässt sich ein Schraubenzieher nur 22 mm einführen dann die Ölpumpe nochmals weiterdrehen.
Bei einer Tiefe von 60mm und mehr den Schraubenzieher dort belassen.
- Alles ist montiert Spannrolle, Umlenrolle, Riemenspannungsteller und steht auf Reference
- Frau sichert oben den Zahnriemen gegen abrutschen und unten auflegen
- Mit einer selbstgebogenen Stahldrahtklalle die Spannrolle soweit straffen
bis der Arm auf den Riemenspannungsteller unter Kraftaufwand noch 1mm Luft hat und
Schraube der Spannrolle festziehen.
- Nagel aus dem Riemenspannungsteller ziehen. Der Abstand des Arms
zum Gehäuse des Spannungsstellers soll jetzt 3,8 bis 4,5 mm betragen.
- An der Zenralschraube den Motor einmal rechsrum durchdrehen und Kurbelwelle wieder auf Ref drehen.
Alle Reference-Mackieren müssen jetzt genau stimmen !!!
- Noch Schraubenzieher ziehen und Verschlußschraube nicht vergessen.
- Alles wieder zusammenbauen.
!!! Achtung Ist
die Zentralschraube nicht richtig richtig fest, bezahlst Du
später mit solch kapitalen Motorschaden.
Also
mit dem Anzugsmoment nicht so zimperlich sein. Die Werkstatt-Anleitung
schreibt hier 167 Nm vor.
Das ist ein Witz und mußte dafür schon mal bluten.
Mal Faktor 2,0 also 250 bis 300Nm. Das nennen wir mal fest.
Also Frau 5. Gang einlegen und Vollbremse. Mit Momentenschlüssen auf 180 Nm vorziehen. Dann nochmal mit Schlagschrauber
ballern bis die Schraube wieder auf Mackierung steht die Du sicherlich vor der Demontage angebracht hast.
Zylinderkopf
Was brauchen wir
- Zylinderkopfdichtung und neue Zylinderkopfschrauben
- Ventilschaftdichtungen 16x
- Ventilfederspanntool besteht aus Spannzange und einem aufgesetzem Drehteil
- Ventile
- neuen O-Ring Kühlmittelrohr
- Dichtmittel zB Hylomar
- Motorkabelbaum,
alle Verbindungen trennen inc der 3 Halteschrauben an der
Ansaugbrücke.
-
Kühler
ausbauen mit Anschlußschläuche und
Lüfter-Stecker. Ablaßschraube sitzt am
unten links am Kühler
-
Zündverteiler
abbauen 2x S12 Muttern, vorher Makierung setzen. Auf der Welle befindet
sich ein Exzenter, wichtig beim Zusammenbau.
-
Zylinderkopfdeckel
abnehmen 6xS10x20 entfernen und 2
Unterdruckschläuche trennen. Abhebeln des Deckels mit
Montierhebel.
Als
Auflagepunkt dient das Nockenwellenrad. Da kann mann genug Druck machen.
Vieleicht gehts auch anders. Mit hebeln eines Schraubenzieher war nix
zu machen.
- Auspuffkrümmer
abmontieren, am Flammrohr die 3 Schrauben abschrauben. Hab mal wieder
eine abgerissen davon.
Tip:
Nach dem grillen den
Krümmer in dei Glut legen. Wenn schön
warm die Schraube mit Lötlampe
rotglühen machen.
Vorher ein Schitz reinschleifen. Zweite Variante Schlitz reinbohren und mit dem Hammer eine auf den kopf haun.
- Hitzeblech
abnehemen 6x S12
- Servopumpe
3x S14 inc Halterung 3x S12 abmontieren
- Thermostatblock enfernen, ist eine Silicon
Klebedichtung. das Rohr zur Wasserpumpe hat eine O-Ringabdichtung
- Alle Kuperschrauben lösen, Krümmer abziehen und
Edelstahldichtung mackieren S12 und S14 Muttern.
- Ansaugbrücke
demontieren, zuerst die 2x S14x15 der Abstützung von
unten mit Verlängerung und Kardarngelenk abschrauben.
Die restlichen Schrauben 7x S12x28 und Muttern 3x S12 sind jetzt gut
zugänig.
Vorher Motoraufhängungspunkt abschrauben 1x S12x15.
- Zahnriemen
abnehmen, am Riemenspanner die Rolle lösen und da zuerst den
Zahnriemen runternehmen.
- Zylinderkopfschrauben lösen
10x in drei Etappen gleichmäßig über Kreuz
mit S12
Nuss Doppelsechkant und Halbzollantrieb.
Ventile wechseln am Zylinderkopf des 4G63K
- Immer nur eine Ventilposition bearbeiten. Somit bleibt
alles an
seinen Einbauort. Ventilfedern von Einlaß und
Außlass
dürfen nicht vertauscht werden oder einfach Positionswechsel
von Ventilen usw.
- Kipphebelwelle demontieren S12, dabei fallen
erstmal ein paar Hydrostössel raus. Also erst sichern mit
Tesatape
-
Ventilfeder zusammendrücken nur soweit wie nötig,
dabei ist auf den richtigen Sitz der Zange zu achten.
Das erste überdrücken ist Kraftintensiv und knackt
richtig.
Mit magnetisierten Schraubenzieher die 2 Ventilkeile rausangeln
-
Alle
Ventielschaftdichtung sind zu wechseln.
Die sind nach 100000 knochenhart und dichten eh nicht mehr sauber.
Kosten gering und sind oft Schuld daran wenn der Motor zu viel
Öl
nimmt. Sieht man schön
an der abgelagerten Ölkohle des
Außlaßventils.
- Ventilschaftdichtung ziehen
mit einfacher Spitzzange und die neue mit S10 Nuss eindrücken
Ventilsitz
einschleifen bei Einbau von neuen Ventilen
- Mit
Akkubohrer und Einschleifset bei ebay. Schnell einen Adapter
gedreht auf Saugfuß.
- Mit Einschleifpaste-Fein 28g langsam drehen lassen und dabei
anpressen und abheben vieleicht 30 mal.
Sieht es schon gut aus einfach noch ein paar mal.
Ventielsitz vorher
und danach gleichmäßig
durchgehend
- so sich duch den ganzen Zylinderkopf arbeiten
- Dichtetest
Ventilsitz Ist alles wieder komplett, paar Tropfen Benzin
träufeln. Benzin darf nicht einfach verschwinden
was besseres ist mir nicht eingefallen.
Kipphebelwelle wieder montieren
- Vorher Zündverteiler aufsetzen das die Nockenwelle
horizontal justiert ist und der Zündverteiler vollständig raufpasst.
- Ölzuführungen der Auflagen nochmal
säubern und Wellen auflegen, alle Schrauben einsetzen und Tesatape
Hydrostössel
entfernen
- alle Kipphebel ausrichten
- Sind alle Schrauben handfest angezogen bleibt zwischen
Auflage und Welle noch 2mm
- Schrauben erstmal lecht anziehen
Zylinderkopf montieren Nuss
S12 Doppelsechkant mit Halbzollantrieb stabile Ausführung
Material:
- Cylinder Head Bolt Set
- Zylinderkopfschrauben dürfen ein
Längenmaß von
99.4mm nicht überschreiten ab Auflagepunkt. Dann einen neuen
Schraubensatz verwenden. Kann man das nicht genau ermitteln oder ist
sich nicht sicher sowiso.
- Die Auflageflächen mit einen planen Schaber von
groben Restteilen befreien und mit Benzin gründlich reinigen.
! Achtung Keine Riefen ziehen. Sowie vorher die
Ölzuführung verschließen. Fallen
Schmutzteile
in den Motorblock Ölzuführung Zylinderkopf rein, mit
Akkubohrer und Nuss S14 die Ölpumpe
drehen bis Öl rauschießt. Ist halt eine saubere
Öilquelle.
- Die Schrauben mit Öl bestreichen und einmal
einschrauben bis Anschlag. Steht zu viel Flüssigkeit
im Sackloch
vorher entfernen
- Zylinderkopfdichtung auf Motorblock auflegen und
Ansaugbrückendichtung auf Zylinderkopf auflegen
- Ziel ist es den Kopf verzugsfrei zu montieren
- Vorziehen
Zylinderkopf erfolgt auf 78 Nm, Schrauben
anziehen in mehreren Etappen in Reihenfolge 1- 10
- Schrauben
lösen in Etappen bis handfest aber nicht
vollständig
- Auf 20 Nm
wieder anziehen
- Makierung
setzen mit roter Farbe über den Schraubenkopf
aller Schrauben
- +180 Grad
in Etappen weiterziehen.
Ab hier muss Drehwinkel bei allen Schrauben gleich sein nicht das
Anzugsmoment.
Die Momentenverteilung ist dann unterschiedlich von ca 85 bis 130 Nm
alles dabei.
130 Nm das knackt schon gewaltig. Wo da die Schmerzgrenze liegt weis ich nicht. In alten Dokumentationen
mit einen älteren Zylinderkopf nach der alten Methode ist das Moment mit 90 bis 100 Nm angegeben.
- Kipphebelwellen auf 32 Nm
gleichmäßig anziehen
- Gummidurchführungen MD198128 Zylinderkopfdeckel -
Zündkerzenrohre aufstecken